Biografisches

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Christian Seiler ist in der Schweiz und in Italien aufgewachsen.

Matur in Zürich, Schauspieldiplom an der Schauspiel Akademie (Vorläuferin des Studiengangs Schauspiel der Hochschule der Künste) Zürich. Engagements als Schauspieler an diversen Bühnen in der Schweiz und in Deutschland, unter anderen am Stadttheater Bern und an den Schauspielhäusern Wuppertal und Bochum. Seit 1987 und nach einem Lizentiat in Germanistik und Geschichte an der Universität Zürich verlagerte sich seine Tätigkeit vermehrt ins Vermitteln von praktischer theatralischer Kompetenz und zur Regie.

Er leitete ab 1986 zusammen mit der Autorin und Performerin Aglaja Veteranyi, ab 2001 bis 2012 alleine die Schauspiel Schule Zürich und von 1996 bis 2018 die ArbeitsGemeinschaft Theater Rämibühl, die vom Schauspielhaus Zürich 2008 mit dem «Zürcher Theaterlöwen» ausgezeichnet wurde.

Er nahm diverse Lehraufträge wahr, unter anderen an der Schauspiel Akademie Zürich, der Schweizerischen Schule für Mode und Gestaltung MODECO, der Stage Art School und der Hochschule für Bewegungstheater Accademia Teatro Dimitri.

Neben den Fächern Rollenstudium und szenische Interpretation, Theatergeschichte und Method Acting interessiert ihn heute besonders die Arbeit an der Beziehung von Körper, Bewegung, Stimme und Sprechen, die er immer wieder auch in Workshops und im Einzelunterricht vermittelt. 

In seiner Eigenschaft als Schauspieler tritt er in der Schweiz und in Deutschland seit einigen Jahren gerne und vermehrt als Performer und Sprecher in musikalischen Kontexten auf, so mit den Projekten ‚Michelangelo – in Wort und Ton gemeisselt‘, ‚Mephistowalzer – Franz Liszt: Komponist, Pop-Star und Mönch‘ und ‚Die schöne Magelone‘ oder das Melodram-Projekt ‚Weisse Schwäne auf dunklem Wasser – Melodramen vom 19. Jahrhundert bis in die Romantik‘. 

Ein Hauptfokus liegt für Christian Seiler heute bei der Regie von Sprech-, Bewegungs- und Musiktheater. Hier stellt er sich ebenso gerne der Herausforderung der leeren Räume geschlossener Bühnen wie jener der jeweils einmaligen räumlichen Gegebenheit und Atmosphäre eines Freilichtambientes. So inszenierte er 2013 zum hundertjährigen Jubiläum des Wiederaufbaus des Domes von St. Blasien im Schwarzwald das ausgeprägte Musikpartien mitumfassende Freilichtspektakel ‚Sturm am Dom‘ von Wolfgang Endres, im Rahmen der Festspiele Zürich 2015 das Opernprojekt ‚La finta giardiniera – im Garten der Liebe. Ein Sommernachtstraum von Wolfgang Amadeus Mozart‘ im Parktheater Meilen am Zürichsee.
Sowohl in der Arbeit mit SchauspielerInnen wie mit SängerInnen ist die Entwicklung eine differenzierten körperlichen Ausdrucks in Verbindung mit Text und Gesang ein besonderes Anliegen Christian Seilers. Mit diesem Fokus entwickelte er für die Festspiele Zürich 2018 und ihr Doppelthema ‚Schönheit / Wahnsinn‘ eine besondere Umsetzung von Gaetano Donizettis Opernfarce ‚I pazzi per progetto / Wahnsinn mit Absicht‘, die SängerInnen, SchauspielerInnen und MusikerInnen als Bewegungstheaterensemble in einem ‚Endspiel‘ verband. 2019 inszenierte er ein Projekt über die Beziehung von Antoine und Consuelo de Saint-Exupéry als ‚Tanz-Sprech-Theater‘.